Niko Paech Befreiung vom Überfluss – Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie 2

Ein Bericht von Tanja Arbinger, Antonia Pipal, Stephanie Prinz, Selina Nemes KK2
Am Montag den 22.09.2014 besuchten die Schüler und Schülerinnen des Ausbildungsschwerpunktes Ökosoziales Qualitätsmanagement der Bundeshandelsakademie Bregenz den Vortrag „Befreiung vom Überfluss – Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie“ von Niko Paech, in Höchst. Auf Grund eines Zugproblems, begann der Vortrag mit knapp einer Stunde Verspätung um 20:45 Uhr.

Anfangs erläuterte er seine Theorie, dass in den nächsten Jahren eine Kulturwende absehbar ist. Niko Paech erklärte, dass der Mensch, vor allem in der Industrialisierten Welt, aus seiner Komfortzone herauskommen und seine Lebensgewohnheiten ändern muss, da jeder für die Nachhaltigkeit selbst verantwortlich ist.
Er demonstrierte dies an folgendem Beispiel: Eine Person die immer regionale und saisonale Produkte kauft, immer Fahrrad fährt anstatt mit dem Auto zu fahren, in einem Passivhaus lebt, aber ein mal im Jahr eine Flugreise antritt, hat einen größeren ökologischen Fußabdruck, als eine Person, die nicht sehr auf ihre Umwelt achtet, aber nie fliegt. Ein Flug von Frankfurt nach New York hat einen CO2 Ausstoß von 4,25 t pro Person (Deutschland – Neuseeland 14,5 t).
Der durchschnittliche Österreicher verbraucht circa 11 t CO2 pro Jahr. Das Ziel ist es dies auf 2,7 t zu reduzieren.

Das zentrale Thema des Vortrages war die Postwachstumsökonomie, welches nach Niko Paech ein Wirtschaftssystem ist, das die Versorgung des menschlichen Bedarfs nicht auf vom Wirtschaftswachstum abhängig macht, sondern sich durch Wachstumsrücknahme auszeichnet. Die Rücknahme betrifft hauptsächlich die industrialisierten Länder nicht aber die Entwicklungsländer. Diese sollten versuchen den wirtschaftlichen Rückstand aufzuholen, damit die wirtschaftlichen Unterschiede sich verringern.
Resilienz (=Stabilität) ist die neue Nachhaltigkeit, die aus der Suffizienz und der Subsistenz besteht. Suffizienz bedeutet den Lebensstil zu entschleunigen und sich von Wohlstandsbalast zu differenzieren. Subsistenz steht für mehr Eigenproduktion, längere Nutzungsdauer von Gegenständen durch Reparaturen, Gemeinschaftsnutzung und Leistungsaustausch in sozialen Netzen.
Um eine größere Zufriedenheit und eine geringere Abhängigkeit von der globalen Ressourcenkette zu erreichen, fordert dies eine Reduzierung auf eine 20-Stunden-Woche, um mehr Zeit für den Selbstanbau von Obst und Gemüse und die Instandsetzung und das Teilen von Gegenständen zu erreichen.
Der Vortrag war sehr aufschlussreich, informativ und die Postwachstumsökonomie regt zum Nachdenken an.

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